Wenn ich heute Fotos von früher sehe, auf denen ich über 220 Kilo wog, staune ich manchmal selbst darüber, wie weit ich gekommen bin. Damals fühlte sich alles schwer an. Mein Körper, meine Gedanken, mein Alltag. Aber irgendetwas in mir wollte nicht aufgeben.
Ich steckte fest und hörte von einem Arzt den schönen Satz, dass man da wohl nichts machen könne. Für mich war das das Gegenteil einer Entmutigung. Eher eine Art Startschuss. In meiner neuen Heimat fand ich dann eine Hausärztin, die kein Blatt vor den Mund nahm, aber genau das gab mir den Mut, mein Leben wirklich anzupacken. Die Beratung in einem Adipositaszentrum half mir, die Entscheidung zu treffen, meinen Magen verkleinern zu lassen. Diese OP war kein Spaziergang. Eher ein Wechsel in eine völlig neue Sprache, die „Essen, aber anders“ heißt. Kleine Portionen. Langsam kauen. Geduldig bleiben. Das Gehirn davon überzeugen, dass weniger manchmal mehr ist. Und ja, man muss sich danach anstrengen. Ohne Disziplin nützt die beste Operation nichts.
Nach einer Weile blieb mein Gewicht stehen. Der Oberkörper war schlanker, der Unterkörper stur. Es war frustrierend. Nach langer zeit dann die Diagnose: es ist eine erblich bedingte Fettverteilungsstörung. Lipohypertrophie oder auch Lipödem, was sich durch Sport und einer gesunden Ernährung nicht beeindrucken lässt. Es blieb nur der Weg in die plastische Chirurgie.
In der plastischen Chirurgie des Agaplesion Diakonie Krankenhauses Rotenburg (Wümme) fand ich ein Team, das ich einfach liebe. Menschen, die wissen, was sie tun, klar erklären, was passieren muss, und bei denen man sofort Vertrauen fasst.
Die erste große OP nahm mir eine massive Fettschürze und mit ihr 9,5 Kilo Last, im wahrsten Sinne des Wortes.
Danach folgten vier Liposuktionen an den Oberschenkeln. Mehr als 20 Liter krankes Fett wurden entfernt. Das klingt nach einer Menge, und das war es auch. Trotzdem veränderten sich meine Beine kaum. Eine enorme Masse blieb weiterhin bestehen und meine Oberschenkel waren wie eine Mischung aus Haut und verhärtetem Gewebe. Nichts, das man einfach absaugen kann. Genau deshalb entschied man sich schließlich für eine OP, bei der das belastende Gewebe wirklich entfernt werden konnte.
An den Außenseiten meiner Oberschenkel wurden insgesamt nochmals 11 Kilo Gewebe entfernt. 5 Kilo links. 6 Kilo rechts. Heute fühlen sich meine Schritte so leicht an, dass ich manchmal glaube, ich schwebe.
Ich bin dankbar für diesen Weg. Für die Menschen, die mich begleiten. Für jedes Stück Mut, das ich mir irgendwann einmal selbst zugetraut habe. Der Weg ist noch nicht zu Ende, aber ich gehe ihn gern. Mit Humor, mit Hoffnung und mit einem Körper, der endlich mit mir arbeitet und nicht gegen mich.
Und das bin ich auch ...
Autorin, Illustratorin, Künstlerin und kreative Chaosmeisterin mit einer großen Leidenschaft für Geschichten, Bilder und all die kleinen Dinge, die das Herz berühren.
Geboren wurde ich in Hannover, doch heute lebe ich mit meinem Mann und unseren zwei wundervollen Katzen auf dem Land im idyllischen Landkreis Rotenburg (Wümme) – und ich liebe es.
Die Ruhe, die Natur, das viele Grün – all das gibt mir Raum zum Durchatmen, zum Träumen und zum Kreativsein. Genau hier habe ich mir auch meinen ganz persönlichen Lieblingsort geschaffen: mein Atelier. Es ist mein Rückzugsort, mein Ideenbrutkasten, mein Farbenreich. Hier entstehen Kinderbuchillustrationen, Kunstwerke mit Acryl auf Leinwand, Charaktere, Layouts, Designs – kurz gesagt: alles, was mein Herz und hoffentlich auch deins berührt.
Was ich mache
Ich schreibe und illustriere vor allem Kinderbücher – fantasievoll, bunt und mit viel Gefühl. Dabei durfte ich bereits für Autor:innen arbeiten, deren Bücher sowohl in Verlagen als auch im Selfpublishing veröffentlicht wurden. Ob mutige kleine Held:innen, sprechende Tiere oder zauberhafte Welten – es erfüllt mich jedes Mal mit Stolz, wenn ich Figuren und Geschichten Leben einhauchen darf.
Mit meinem aktuellen Buch „Happy Hippotrophie“ wage ich allerdings einen ganz neuen Schritt:
Hier erzähle ich meine eigene Geschichte – offen, ehrlich und direkt. Es ist der persönliche Bericht über meinen langen Weg der Abnahme von 90kg, mit all seinen Höhen, Tiefen, Rückschlägen und Erkenntnissen.
Denn ich bin Adipositaskämpferin und stelle mich täglich neuen Herausforderungen. Die Rotenburger Kreiszeitung begleitet diesen Weg regelmäßig mit der Serie „Gegen die Kilos“. Dieses Projekt liegt mir besonders am Herzen – weil es zeigt, dass Veränderung möglich ist, wenn man sich selbst annimmt und mutig bleibt.
Kunst, die bewegt
Neben dem Schreiben und Illustrieren schlägt mein Herz für die freie Kunst.
Mit Acrylfarben und jeder Menge Gefühl entstehen in meinem Atelier Bilder, die mal träumerisch und zart, mal kraftvoll und laut sind – aber immer ehrlich. Meine Werke sind Ausdruck meiner Gedanken, Emotionen und Fantasien – und manchmal auch ein kleiner Befreiungsschlag.
Ich hatte bereits das große Glück, meine Bilder in mehreren Ausstellungen präsentieren zu dürfen.
Unvergessen bleibt dabei die Ausstellung „FREE YOUR BODY – LOVE YOUR MIND“ in Hamburg, organisiert von Tine Wittler. Sie war nicht nur eine besondere Bühne für meine Kunst, sondern auch ein Wendepunkt für mich persönlich – ein Moment, in dem ich mich selbst wieder ein Stück näher kennenlernen durfte.
Mehr als Illustration
Als kreative Allrounderin liebe ich es auch, Gestaltung in andere Richtungen zu denken.
Ob Flyer, Plakate, Social-Media-Grafiken oder andere Medienformate – ich biete individuelles Mediendesign an, das zu dir, deinem Projekt und deiner Botschaft passt. Mit Liebe zum Detail, einem Auge für Ästhetik und dem Ziel, immer etwas Besonderes zu erschaffen.