Jedes Mal, wenn ich Fotos sehe, auf denen ich noch über 220 kg wog, wird mir bewusst, wie weit ich es geschafft habe und wie hart ich dafür gekämpft habe. Dieser Weg war kein leichter. Es war ein Kampf gegen den eigenen Körper, gegen Selbstzweifel und gegen all die Hürden, die sich mir in den Weg gestellt haben. Doch am meisten war es ein Kampf für mich selbst. Fast 90 kg habe ich abgenommen und ich fühle mich sehr viel gesünder.
2020 steckte ich in einem endlosen Hamsterrad fest. Ich wusste, dass ich etwas ändern musste, aber mein alter Hausarzt in Hamburg sagte nur: „Da kann man nichts machen!“ Diese Worte haben mich tief getroffen, aber sie haben auch etwas in mir geweckt: Jetzt erst recht! In meiner neuen Heimat fand ich eine wunderbare Hausärztin, die mich nicht nur ermutigt hat, sondern mir auch mit ehrlichen, teils harten Worten den Weg aufgezeigt hat. Es waren diese Gespräche und auch die Beratung im Adipositas-Zentrum im UKE in Hamburg @uke_hamburg die mich letztlich zur Entscheidung gebracht haben, eine bariatrische Operation zu machen. Das war kein leichter Entschluss, denn eine solche OP birgt Risiken wie Komplikationen, Mangelerscheinungen und die lebenslange Umstellung des eigenen Essverhaltens.
Am 2. Oktober 2020 wurde mein Magen durch eine sogenannte Schlauchmagen-Operation verkleinert. Dabei wird der Magen auf etwa 15% seiner ursprünglichen Größe reduziert. So bleibt nur noch ein schmaler „Schlauch“ übrig, der viel weniger Nahrung aufnehmen kann. Nach der OP ändert sich alles: Man muss lernen, wieder auf ganz andere Weise zu essen, kleine Portionen, langsames Kauen. Der Körper braucht Zeit, sich anzupassen – und auch der Kopf muss lernen, mit dieser neuen Realität umzugehen.
Magenverkleinerung, Diät und Fettabsaugung: Für die Gesundheit steht Tina Kuschel aus Vierden bei Sittensen einiges durch. Für sie geht es nicht um ein Körperideal, sondern darum, durch ihr Gewicht nicht weiter eingeschränkt zu werden. Das ist ihr mühsamer Kampf gegen das Fett.
Chefarzt Dr. Nils-Kristian Dohse führt Eingriffe bei Adipositas-Patienten durch. Er macht Fettabsaugungen und Straffungen bei übergewichtigen Patienten, so auch bei Tina Kuschel. Ihr wurden bei der Operation acht Liter Fett gemischt mit Blut entzogen. So lief die Fettabsaugung.
Die Adipositas-Patientin Tina Mareike Kuschel mit Fettverteilungsstörung hat weitere OPs überstanden. Ihr liebster Moment in den vergangenen Monaten: die erste Lesung ihres Buches. Sie ist guter Dinge, obwohl es für sie wieder einige Hürden gibt.
In diesem Interview geht es nicht um mich aber der Bericht passt perfekt zur Serie "Gegen die Kilos".
Im Interview spricht Diätassistentin Bianca Klocke vom Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg über Adipositas, über gesunde Ernährung und gibt Tipps.
Früher war die Treppe mein größter Feind. Jede Stufe schien mich zu verhöhnen, ein stiller Gegner, der mir meine Grenzen gnadenlos aufzeigte. Mit über 220 Kilo auf den Hüften fühlte sich der Aufstieg an wie ein Kampf gegen die Schwerkraft höchstpersönlich. Jeder Schritt war eine kleine Welt für sich und die nächste Stufe schien oft unerreichbar.
Aber ich blieb dran. Jede einzelne Stufe, die ich erklomm, war ein kleiner Sieg. Und mit jedem Schritt, den ich ging, ließ ich nicht nur eine Stufe hinter mir, sondern auch ein Stück von dem Gewicht, das mich so lange festgehalten hatte.
Jetzt, fast 90 Kilo leichter, hat sich einiges verändert. Die Treppen sind immer noch nicht mein bester Freund – sie fordern mich noch heraus, lassen mich spüren, dass die Reise noch nicht vorbei ist. Aber wenn ich heute weiter oben stehe und zurückschaue, sehe ich all die Stufen, die ich hinter mir gelassen habe. Sie sind wie kleine Erinnerungen an das, was ich geschafft habe. Eine nach der anderen erzählt sie ihre Geschichte: von Schweiß und Entschlossenheit, von Zweifeln und Durchbrüchen.
Ich bin noch nicht ganz oben, aber weißt du was? Das macht nichts. Denn die Aussicht von hier ist schon ziemlich großartig.
Und das Beste daran? Jede weitere Stufe, die ich erklimme, ist nicht nur ein weiterer Beweis dafür, dass ich es kann – sie ist auch ein Vorgeschmack auf das, was mich erwartet, wenn ich eines Tages ganz oben ankomme. Bis dahin bleibe ich dran, Schritt für Schritt, Stufe für Stufe.
Gewicht ist etwas, das uns alle betrifft – die einen fühlen sich zu dünn, die anderen zu schwer. Auch Tetje Mierendorf und Sören Bauer kennen dieses Thema nur zu gut.
Tetje brachte irgendwann fast 180 Kilo auf die Waage. Erst ein erschreckender Lebenserwartungstest – und eine Nacht mit einem Traum, der alles veränderte – öffneten ihm die Augen. Das war der Beginn seiner Verwandlung.
Auch Sören stand mit 124 Kilo an einem entscheidenden Punkt. Eine tiefe Krise ließ ihn erkennen, dass er so nicht weitermachen konnte. Er entschied sich, sein Leben von Grund auf umzukrempeln.
Beide Männer gingen unabhängig voneinander denselben Weg: den Kampf gegen ihr Übergewicht. Am Ende hatten sie nicht nur zusammen über 100 Kilo verloren, sondern auch unzählige Erfahrungen gewonnen.
Und natürlich tauchte schnell die große Frage auf: „Wie habt ihr das geschafft – und in welcher Zeit?“
Genau darüber sprechen Tetje und Sören – offen, ehrlich und manchmal auch mit einem Augenzwinkern – in ihrem gemeinsamen Podcast „Kilo-Helden“. Woche für Woche erzählen sie von ihren Erlebnissen, den Höhen und Tiefen, den Reaktionen ihres Umfelds, den Folgen für Partnerschaft und Selbstbild – und von all den kleinen und großen Veränderungen, die mit so einem Weg einhergehen.
Ein Podcast über Mut, Ausdauer und echte Lebensveränderungen – erzählt von zwei Männern, die es selbst erlebt haben.
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Vor Kurzem war ich zu Gast bei Tetje und Sören und stand den beiden Rede und Antwort. Und was die beiden mich alles gefragt haben, erfahrt ihr im September bei den "Kilohelden".
„In Progress“ – so habe ich mein Werk genannt. Es ist mehr als ein Bild; es ist ein Zustand - eine stille Metamorphose. Ein Dazwischen. Ich wollte sichtbar machen, was oft unsichtbar bleibt: den Moment, in dem sich ein Körper verändert – nicht nur äußerlich, sondern tief im Innersten.
Die Naht, quer über die Leinwand gezogen, trennt und verbindet zugleich. Sie ist Wunde und Bindung, Vergangenheit und Möglichkeit. Manches löst sich ab, anderes formt sich neu. Diese Transformation ist kein lauter Akt, sondern ein leiser Weg.
Der Titel „In Progress“ verweist auf einen Prozess – auf das Abnehmen alter Hüllen, das Loslassen von Schwere, aber auch auf das Herausbilden neuer Konturen.
Was bedeutet es, in der Mitte dieses Weges zu stehen – weder dort, wo man einst war, noch ganz da, wohin man sich sehnt?
Jeder darf seine eigene Geschichte darin finden. Denn „In Progress“ ist nicht nur mein Bild. Es ist ein Spiegel für jeden, der gerade dabei ist, sich selbst neu zu begegnen.
Tina Mareike Kuschel | Mai 2025
Acryl auf Leinwand
2022 wurde ich während meiner Brautkleidsuche gefragt, ob ich bei Zwischen Tüll & Tränen mitmachen möchte. Nach einigem Überlegen habe ich schließlich zugesagt – und es war ein wunderbarer, spannender Tag!
Dort habe ich auch über meine Abnehmreise gesprochen. Einen kleinen Einblick könnt ihr hier sehen, und den Link zur kompletten Folge findet ihr im Text.
VOX:
>>Zwischen Tüll und Tränen: Tina wiegt sagenhafte 80 Kilo weniger<<